Abkehr von der Fläche – Zu den jüngsten Äußerungen der IG BAU

Symbolbild Bundesinnung

Nach den gescheiterten Lohntarifverhandlungen hat die IG BAU nun zwei Haustarifverträge mit großen Gerüstbauunternehmen abgeschlossen und wendet sich weiter demonstrativ ab von der Fläche: In ihrer Mitgliederzeitschrift ruft sie dazu auf, in die großen Betriebe zu wechseln. Dabei liegen die abgeschlossenen Haustarife mit Erhöhungen von 8,6 % bis 10 % bei Berücksichtigung der zum Teil vereinbarten Nullmonate nahe dem letzten Angebot von Bundesinnung und Bundesverband Gerüstbau mit insgesamt 8,77 %.

Im selben Text, der auch auf der Homepage der IG BAU veröffentlicht wurde, behauptet die Gewerkschaft, die Arbeitgeberseite habe über Inflationsausgleichsprämien nicht sprechen wollen. Dies ist erneut eine glatte Lüge. Bereits in den ersten Verhandlungsterminen hatte die Tarifkommission von Bundesinnung und Bundesverband Gerüstbau Inflationsausgleichsprämien angeboten. Die Gewerkschaft hatte jedoch Verhandlungen hierüber abgelehnt mit der Aussage, dies würde die Arbeitnehmer nicht interessieren, da sie ohnehin gezahlt würde und die Arbeitnehmer außerdem glauben würden, diese Prämie käme vom Staat.

Sich nun hinzustellen und auf die Schulter zu klopfen, bei den „Großen“ eine Inflationsprämie ausgehandelt zu haben, ist vor diesem Hintergrund blanker Hohn und ein Schlag ins Gesicht der Gewerkschaftsmitglieder in den kleineren Betrieben. Damit schadet die IG BAU nicht, wie sie meint, dem Image der Branche, sondern nur sich selbst.

In vielen kleinen Betrieben wurde der Empfehlung von Bundesinnung und Bundesverband gefolgt, freiwillige Lohnerhöhungen vorzunehmen und Inflationsausgleichsprämien zudem gezahlt. Von desolaten Lohnunterschieden in den Betrieben kann daher keine Rede sein. Aber Erpressung und Falschdarstellungen scheinen die neue Taktik zu sein, um zu verschleiern, dass man mit der Fläche nichts mehr zu tun haben will und die Realitäten in der aktuellen Krisensituation der Baubranche auch nicht mehr sieht, wie die aktuellen Tarifverhandlungen im Bauhauptgewerbe bezeugen.

Die Bundesinnung für das Gerüstbauer-Handwerk und der Bundesverband Gerüstbau e.V. stehen weiterhin für redliche Flächentarifverhandlungen, die jede Betriebsgröße im Gerüstbauer-Handwerk berücksichtigt.

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